Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Aviator Fluggeschirren ??? Bin gerade aus einer Facebookgruppe geflogen, weil ich die nicht für Artgerecht halte und anmerkte, daß die in Österreich verboten sind.
Fast schon ein Gruselthema. Egal, wo es eröffnet wird, kommt es zu wahren Pöbelorgien. Ich sehe es so: Ich würde es für meine Vögel nicht nutzen! Es ist mir persönlich mit zu vielen Risiken verbunden, die ich nur bedingt beeinflussen kann. Und dann muss es dem Vogel natürlich auch Spass machen. Wer den Aviator nutzen möchte, sollte sich meines Erachtens nicht auf Bedienungsanleitung oder beigefügtem Video verlassen, sondern an einer entsprechende Schulung teilzunehmen. Viel schlimmer und ein absolutes No Go finde ich aber den neuerlichen Trend, den Vogel zunächst mit Aviator fliegen zu lassen, um ihn damit auf einen Freiflug ohne jede Sicherung vorzubereiten. Mein Fazit: Jeder muss es für sich entscheiden! Wer sich dafür entscheidet, sollte es unter fachlicher Anleitung beginnen.
Die fachliche Anleitung nützt dem verletzten oder aufnimmerwiedersehen entflogenen Vogel nichts ......ich bin ein totaler Gegner dieser Vogelleinen ....
Herzliche Grüße Doris (Enzolienchen immer in meinem Herzen ) Panama -Amazone Jack (40plus) Nymphensittich Rosi ( 4 Jahre )
Wenn es gut trainiert wurde und den Vögeln Spaß macht, warum nicht? Geht ja nicht darum, den Vogel rund um die Uhr angebunden zu lassen, sondern für eine kurze Zeit gemeinsam mit ihm raus zu gehen. Da er dann ja auch unter ständiger Beobachtung ist, halte ich das Ganze auch für sicher - man sieht ja, wenn er anfängt daran rumzupulen, zum Beispiel. Und mit "einem Haps" ist es wohl nicht kaputt zu bekommen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Vogel 100 % Vertrauen zu seinem Menschen hat und eben gut darauf vorbereitet wurde. Dann sehe ich aber absolut keinen Nachteil darin, sondern nur eine Menge Vorteil. Gerade für Aspergillose-anfällige Arten gibt es nichts gesünderes, als frische Luft! Was man beachten sollte, ist, dass der Vogel dann regelmäßig entwurmt werden muss, weil er sich draußen natürlich alles mögliche einfangen kann. Am Besten so oft, dass es zu gar keiner Wurmausscheidung beim Vogel kommt, also die Entwicklungszyklen der Parasiten immer komplett unterbrochen werden. Also sollte man meiner Meinung nach nicht nur Aviator-Training direkt betreiben, sondern auch die Medikamentengabe. "Tierquälerei" sehe ich dabei allerdings Weit und Breit nicht!
Von Tierquälerei hat kein Mensch gesprochen ....aber und das ist nur meine Meinung ..was ist wenn die Leine sich verfängt ..was ist wenn plötzlich ein Raubvogel kommt ...was ist wenn er anfängt zu zappeln ..zieh ich dann einfach an der Leine ? Was ist wenn er erschrickt .... Luft können sie in einer AV tanken .....
Herzliche Grüße Doris (Enzolienchen immer in meinem Herzen ) Panama -Amazone Jack (40plus) Nymphensittich Rosi ( 4 Jahre )
Doris, da hast du natürlich recht, aber wer den Aviator trotzdem nutzt, dem hilft keine Schulung auch nicht mehr. Also wenn schon einer meint, er müsse so ein Ding benutzen, sollte eine Schulung Pflicht sein. Das ist allemal besser, als es im Selbstlehrgang zu versuchen. Denn das könnte es nur verschlimmern.
Wenn man auf einen offenen Platz mit ihnen geht, wo keine Bäume, Sträucher etc. in Reichweite sind (und so wird es ja empfohlen) kann er sich also auch nicht verheddern. Ein Greifvogel müsste schon ziemlich verzweifelt sein, um so nah an einem Menschen zu jagen - da muss man eben aufpassen. Natürlich muss der Vogel jederzeit abrufbar sein - das Rückruftraining ist unverzichtbar, bevor man überhaupt daran denkt, mit dem Tier rauszugehen. Die Leine des Aviators ist aus Gummi, das heißt selbst wenn der Vogel sich erschrickt und losfliegt, wird er am Ende der Leine sanft abgefangen und einfach zum Landen gebracht. Das kann man in mehreren Videos gut sehen. Auch in einer Außenvoliere erschrickt sich ein Vogel mal und gegen das Gitter zu fliegen ist auch nicht besser, als in ein Gummiband.
Meine Meinung: Es müssen gewisse Grundvoraussetzungen vorhanden sein - es ist sicher nicht für jedes Mensch-Vogel-Gespann das Richtige. Aber wenn die Bedingungen passen ist es eine schöne Alternative für Leute, die keine so riesige Außenvoliere zur Verfügung haben.
Für mich ist ein Vogel an der Leine gelinde gesagt "unschön". M.E. ist die Aufklärung über Risiken und entsprechendes Training für Halter und Vögel nicht mit einem Video getan und sehe das wie Lui - Trainingskurse mit geschultem Personal ist unerlässlich. Ich persönlich lehne diese Dinger ab, da sie mit dem vermeintlich guten Vorsatz, dem Vogel etwas Gutes zu tun, gekauft werden, für diesen aber oft mit Stress und Co. verbunden sind und nur dem Halter ein gutes Gewissen vermitteln sollen. Außerdem bin ich der Meinung, dass meist nur stark fehlgeprägte Vögel (HZ, Einzelhaltung) so etwas mit sich machen lassen und damit die Dinger für diesen Markt "erfunden" wurden :-(.
LG Beate, Jo (geb. 08/2008), Oscarline (geb. 04/2009) und Paul (geb. 1996) - (1,2 Australische Königssittiche)
Zitat von BeateAußerdem bin ich der Meinung, dass meist nur stark fehlgeprägte Vögel (HZ, Einzelhaltung) so etwas mit sich machen lassen und damit die Dinger für diesen Markt "erfunden" wurden :-(.
Das gilt vielleicht für die kleinen, eher scheuen Arten wie Agaporniden, Plattschweifsittiche und Co., aber gerade die bekommen ja auch in Räumen genug Flugmöglichkeiten. Anders sieht das bei Vögeln wie Aras, bestimmten südamerikanischen Sittichen und anderen von Natur aus neugierigen, kontaktfreudigen Arten, aus. Diese können mit genügend Training genauso zahm werden, wie geprägte und alleine gehaltene Handaufzuchten. Es gibt auch Videos, in denen man mehrere Aras gemeinsam fliegen sehen kann (Z.B. hier: http://www.youtube.com/watch?v=VbIqIntLB...WoOHYc8f2ZXO8Ow)
Also: Ich hab den Beitrag in der Papageienzeit gelesen und war neugierig. Wir haben daraufhin einen Aviator in Mönchigröße bestellt und üben seitdem fleißig, da ich den Mönchis das Geschirr zwanglos anlegen möchte.
Zum Thema "fehlgeprägte Handaufzucht": Azzurra, meine kleine Naturbrut, steckt ihr Köpfchen von selbst in die Schlaufe und hebt auf Kommando die Flügel. Wir arbeiten momentan noch am Festzurren des Gurts. Lumpi, die fehlgeprägte Handaufzucht, übt noch, den Kopf angstfrei reinzustecken.
Für mich ist der Aviator der nächste Schritt im Flugtraining. Ich will nicht mit Lumpi "Gassi gehen", sondern ich will ihm die Möglichkeit bieten, kontrolliert im Freien seine Flugkünste zu entwickeln. Dazu muss ich auch sagen, dass ich einen Freiflug ohne Leine definitiv nie probieren werde.
Zum Thema "Leine": Wie Anna geschrieben hat, ist die Leine flexibel. Der Vogel wird also nicht abrupt gerissen, im Gegensatz zur Hundeleine.
Zum Thema "Ein Vogel ist kein Hund und gehört nicht an die Leine": Ich behaupte, dass ein Hund auch nicht an die Leine gehört. Das ist für Hunde nämlich auch nicht natürlich und trotzdem ist es üblich.
Der Aviator ist nicht für jeden Vogel und auch nicht für jeden Menschen geeignet - so sehe ich die Sache. Lumpi ist der einzige Vogel, bei dem ich bestimmte Verhaltensweisen am ehesten einschätzen kann. Was nicht heißt, dass ich jedes Verhalten vorhersehen kann. Passieren kann immer was! Aber Lumpi fliegt, wenn er Angst oder Panik bekommt, sofort zu mir, folgt beim Abrufen aufs Wort und ist in meinen Augen für den Aviator gut geeignet. Mit Azzurra, Gonzo oder Maya würde ich es mit dem Aviator nie im Freien versuchen.
Der Aviator ist kein "Teufelszeug". Wenn der richtige Mensch und der richtige Vogel es aus den richtigen Gründen probieren, spricht für mich nichts dagegen.
Da gehen Meinungen sehr auseinander ...und ich respektiere jede Meinung und trotzdem bleibe ich dabei ..was wollen wir den Federbällchen noch antun was kommt als nächstes ...erst die Leine und dann ein Maulkorb wenn sie beißen ..... Mir ist auch egal wer was sagt ...es ist nur meine Meinung ....
Herzliche Grüße Doris (Enzolienchen immer in meinem Herzen ) Panama -Amazone Jack (40plus) Nymphensittich Rosi ( 4 Jahre )
Liebe Doris, das passt schon. Jeder soll seine Meinung vertreten, dafür sind Foren und Diskussionen ja da. Ich finde, wir haben hier einen super Umgangston, da können auch so emotional beladene und polarisierende Themen besprochen werden, ohne dass Streit aufkommt. *daumenhoch*
Diskussionen sind dazu da, um Argumente zu tauschen. So kommen viele verschiedene Pros und Kontras zusammen und jeder kann sich selbst ein Bild machen. Entscheiden tut eh jeder für sich.